Die 2003 ins Leben gerufene Anti-Korruptionskommission (KPK) hat sich wegen ihrer Integrität und Unbestechlichkeit einen guten Ruf in der Bevölkerung erworben. Die KPK hat weitgehende Vollmachten bei der Untersuchung und Bestrafung korrupter Machenschaften, da ihr ein von der gewöhnlichen Justiz unabhängiges Sondergericht zur Seite gestellt wurde.
Die erfolgreiche Arbeit der Korruptionsbekämpfer ist allerdings nicht ungefährlich, haben sie doch bereits eine große Zahl von Politikern und Beamten verurteilt. Die stellvertretenden KPK-Vorsitzenden Chandra Hamzha und Bibit Samad Rianto wurden durch falsche Zeugenaussagen vor Gericht gebracht, nachdem sie Ermittlungen gegen hochrangige Polizeioffiziere und Mitarbeiter der Generalstaatsanwaltschaft eingeleitet hatten. Die Verhaftung der beiden hatte jedoch in mehreren Städten zu Straßenprotesten geführt. Mehr als 700.000 Menschen drückten per Facebook ihre Unterstützung für Chandra und Bibit aus. Anfang November wurden sie wieder frei gelassen, der Prozess soll jedoch weiterlaufen.